Nach ein, zwei Monaten meiner Zeitrechnung packt mich doch wieder die Sehnsucht nach Amber, die Neuigkeiten, und vielleicht auch die Moeglichkeit, die letzten Ereignisse ein wenig zu verstehen. In Amber selber sind nur wenige Tage vergangen, und doch erzaehlt man, dass Vincent Coral gezwungen hat, ihn zu ehelichen, was ihn zum Herrscher von Kashfa macht. Random soll getobt haben, seine Brueder sehen das ganze aber nicht so wild. In der Hoffnung, dass Bleys vielleicht etwas ueber jene seltsame Pattern zu berichten weiss, von dem Renadorn erzaehlte, gehe ich mit ihm Abends essen, und er bietet mir an, ihn bei einer Reise nach Blotke zu begleiten, ein Schatten, der eine direkte Verbindung zu Amber aufweist, und man deshalb bemueht ist, diplomatische wie wirtschaftliche Beziehungen aufzubauen. Ich sage zu. Auf der Reise verwickel ich Bleys immer wieder in tiefe Gespraeche, in denen ich aus seinem Wissen schoepfen will. Auch er war zusammen mit Fiona und Brand eines von Dworkins Oberschuelern, und irgendetwas muss er ja von ihm gelernt haben! Dann schneide ich das Pattern an, stelle wilde Theorien auf, dass wir doch gar nicht wissen, wieviele Pattern und Reflektionen es davon gibt, aber er leiert nur die allgemeinbekannten Phrasen herunter: Es gibt seines Wissens das Primal Pattern, dann die drei Reflektionen: im Keller des Schlosses, im Wasser in Rebma, und ueber den Wolken in Tir'Na'Nogh. Und in diesem Moment faellt es mir wie Schuppen von den Augen: Wasser, Luft, Erde, Feuer. Vier Elemente - vier Pattern, nur das das letzte nicht allgemein bekannt ist. Enthusiastisch unterbreite ich ihm diesen Gedanken - ebenfalls als Theorie - aber er zuckt nur mit den Schultern. Tags darauf kommt er aber von sich selber noch einmal darauf zu sprechen, dass es Buecher, uralte Buecher gibt, die ebenfalls von einem Vierten Pattern sprechen. Aber in diesen Buechern steht auch noch so mancherlei anderer Schrott... Blotke ist eine Republik, die von einem Imperator regiert wird, der von einem Aeltestenrat gewaehlt wird. Man fuehrt gerade Krieg gegen ein anderes Volk. Letztens ist der Imperator einem Attentat zum Opfer gefallen, und dementsprechend angespannt ist die Lage im Lande. In der Hauptstadt geht das Leben aber seinen gewohnten Gang und am Abend wollen wir uns mit der Frau des ermordeten Imperators speisen. Vor dem Essen will ich meine Sprueche noch kurz der Magie dieses Schattens anpassen, muss aber feststellen, dass diese Art von Magie hier nicht funktioniert. Das Klima ist angenehm, und es wird draussen aufgetragen. Die Atmosphaere ist locker und entspannt, man sinniert ueber Nichtigkeiten, und der Oberbefehlshaber dort macht auf mich einen sehr guten Eindruck. Aus heiterem Himmel zerreist ploetzlich ein Schuss - ein Gewehrschuss oder aehnliches - den Abend, und noch einer, und ich sehe noch zwei Gestalten von den umliegenden Daechern wegrennen, als Bleys gegenueber von mir vom Stuhl gleitet. Verdammt ... und das an einem Ort, wo meine Heilkraefte auf Kraeuter und Tuecher beschraenkt sind ... Man hat ihn ziemlich gut getroffen: ein Schuss ging in den Hals, und der zweite in die Brust ... verdammt ... panisch schreie ich nach Tuechern und was man sonst do brauchen koennte ... und versuche die Wunden zu verbinden, und die Blutung zu stoppen, aber der Puls wird immer schwaecher, - rumms - die Atmung immer flacher - rumms - und ... scheisse! Du kannst hier nicht einfach abkratzen! Nervoes hole ich meine Trumpkarten heraus und versuche einen Blitzkontakt mit Merlin herzustellen - Rumms - und was zum Teufel ist das nur fuer ein Krachen, das die Erde erzittern laesstt?! - Rumms - Ah, ich habe Kontakt. Ich versuche ihm die Dringlichkeit von Bleys Lage klarzumachen, und dass er ihm helfen kann, aber er lacht nur, und meint, ich verarsche ihn, er habe besseres zu tun. - RummS - Wie kann er nur! Entsetzt stelle ich fest, dass Bleys gerade in seinen letzten Zuegen liegt und ich quasi hilflos bin. RummS - Ich blicke zu den anderen Gaesten hoch, die gerade alle dabei sind, davon zu laufen - RUmmS - und sehe einen fetten Dinosaurierkopf ueber die Haeuserreihe hinwegragen - geradewegs auf diesen Hof zu. - RUmmS - Kein Puls mehr. Leblos. Neeeinnn! Tot. In meinen Armen. Panik. - RUMMS - Und ueber mir ein Dinosaurier, der zielstrebig auf mich zusteuert. - RUMMS - Ich nehme Bleys in die Arme und renne. Hinaus. Weg. Dass mir dort Razim den Weg kreuzt halte ich eher fuer einen schlechten Scherz denn als Hilfe. Und auch er scheint nur an Flucht zu denken. Das Krachen hinter uns zeugt vom Ende der Villa, wo ich eben noch zu Tische sass, und ueberall hoert man Panikgeschrei. Da steht ein Pferd, wahrscheinlich vergessen, auf welches ich sofort Bleys toten Koerper lege und mich dann selber raufschwinge. Raus aus der Stadt. Twister rufen. Die Wege zur Stadt hinaus sind mehr oder weniger verstopft, so dass ich nicht wirklich Abstand gewinnen kann, aber einmal durch die Tore hinaus wartet auch Twister bereits auf mich. Und Razim kommt auf mich zu. Er werde schon die ganze letzte Zeit von solchen Dingen verfolgt, und wird versuchen, es ins Gebirge zu locken, wo solche Kreaturen normalerweise von der Kaelte uebermannt werden. Schon sport er sein Pferd. Ich, immer noch Bleys Koerper mit mir fuehrend, folge ihm von oben und beobachte die Szenerie. Ich ueberlege, ob es Sinn macht, irgendwo ein paar Handgranaten zu besorgen, und notiere mir, dass ich derartiges in Zukunft mit mir fuehren werde, genauso wie eine Pistole oder so. Die Echse ist voll und ganz auf Razim abgerichtet und scheint von mir keine Gefahr zu erwarten. Jedenfalls kann ich ihm vor der Nase vorbeifliegen, ohne dass sie nach mir schnappt, oder sich nach mir umdreht. Seltsam angestachelt riskiere ich es sogar, mit Twister auf ihrem Ruecken zu landen, aber die gigantischen Schuppen lassen keinen geistigen Kontakt zu. Inzwischen ist das Klima aber auch schon deutlich kaelter und die Echse hat bereits an Vitalitaet eingebuesst. Razim bekommt das also ganz gut hin. Er wird noch kaelter und kaelter, und Razims Pferd versinkt so halb im Schnee, muss aber auch gar nicht mehr schnell vorwaertskommen, da der Saurier sich nur noch in Zeitlupe bewegen kann, und dann, irgendwann, mitten im Schritt innehaelt und der Kopf auf den Boden donnert. Noch lebt das Monster. Razim steigt von Pferd und legt seine Hand auf eines der riesigen Augen. In der Zeit steige ich ab. Ob er was herausfinden konnte, frage ich ihn, als er sich schliesslich wieder abwendet. Nicht viel. Das Ding da wurde erschaffen um ihn zu finden und zu toeten. Ob er wisse, wer dahinter stecken koenne? Grimmiges Kopfschuetteln. Nun ist es an mir, die Sache mit Bleys in kurzen Worten zu erklaeren, aber Razim draengt darauf der Kaelte zu entkommen, was meinem Grundbeduerfniss ebenfalls entgegenkommt. Bleys lassen wir hier, neben der toten Echse. Wir finden schnell ein kleines Dorf mit einer Gaststube, und koennen in Ruhe die Lage eroertern. Razim scheint mir zumindest auch schon mal zu glauben, dass ich nicht am Tod Bleys Schuld bin, wenn man mein Versagen seiner Genesung ausser Acht laesst. Mir waere es am liebsten, wenn ich Random und meine anderen Verwandten ueber diesen Vorfall erst informiere, wenn ich auch die Verantwortlichen mitliefern, bzw. eine Erklearung abliefern kann. Aber Razim besteht darauf, dass Random sofort informiert wird. Wahrscheinlich hat er Recht, und so sehe ich tatenlos zu, wie er Random ueber Bleys Zustand informiert. Ich haette es nicht so ruhig gekonnt. Und ueberhaupt - was zum Teufel ist in letzter Zeit nur los! Zuerst Benedict, jetzt Bleys - beide mehr oder weniger in einem hinterhaeltigen Attentat dahingerafft! Wenn in diesem Drecksschatten doch nur das magische Niveau ein wenig hoeher gewesen waere, wenn Merlin meinen Worten Glauben geschenkt haette! Razim hat den Kontakt abgebrochen und erzaehlt, dass in Amber ein fuerchterlicher Sturm tobt, der sich nicht einmal durch die Juwelen besaenftigen laesst. Random macht sich deshalb auch Sorgen um Gerard, der vor kurzem mit der Flotte ausgefahren war. Razim meint, wir muessen sofort nach Gerard suchen, aber es wiederstrebt mir, an dem Tod eines weiteren Onkels beteiligt zu sein. Entweder hat Gerard die Sache selber im Griff, oder... vielleicht braucht er tatsaechlich Hilfe. Aber wenn er es nicht schafft, wie sollen wir ihn da rausschafffen, ohne selber unterzugehen? Sollte der Sturm wirklich so schlimm sein, so wird sich auch Twister nicht lange halten koennen, und ausserdem wuerde ich mich gerne erst um Bleys, oder viel besser, seine Leiche kuemmern, dafuer sorgen, dass sie nach Amber ueberfuehrt wird, die Eskorte wieder um mich scharen, nach den Moerdern suchen. Aber Razim meint, Bleys wird sicher nicht davonlaufen, und man hat in Amber derzeit wohl sowieso schon alle Haende voll zu tun. Also lasse ich mich von Razim ueberreden. Draussen merken wir, dass ein Sturm sich zusammenbraut und koennen uns gerade noch in einer Hoehle unterbringen, bevor es draussen so richtig ungemuetlich wird. Bitter denke ich dabei daran, dass Bleys Leiche an diesem Ort wenigstens einigermassen konserviert wird, und bereite mich auf eine kalte Nacht vor. Wir schlafen nicht wirklich gut, und sobald es der Sturm erlaubt, ziehen wir Richtung Kueste und halten Kurs auf Gerard. Per Trump ist er nicht zu erreichen, und ob wir die richtige Richtung verfolgen, ist auch nicht gewiss. Aber wir finden Renadorn, der ebenfalls gerade mit einem Schiff auf dem Meer herumtuckert, und steigen zu ihm an Bord, waehrend Twister, wasserscheu wie er ist, in der Naehe bleibt. Renadorn hat sich einen Kumpel angelacht, Dave vom Namen und ziemlich muskoloes, und blickt gerade nachdenklich zum Horizont, wo sich das Wetter wohl wieder zu verschlechtern scheint. Man sinniert gerade ueber Stuerme und Schattenstuerme, von denen Renadorn sich einen naehern spuert, als sich vor uns aus dem Wasser eine uebergrosse Wasserschlange erhebt und nach Razim schnappt. Der Kampf dauert nicht mal so lange dass ich Zeit habe das Seil vom Schiffsanker zu entrollen, hinterlaesst aber ein Bild er Verwuestung: eines der Maste ist fuenf Meter ueber dem Boden einfach abgeknickt, und uns allen sitzt noch immer ein gehoeriger Schock in den Gliedern. Nur Razim sollte das bereits gewohnt sein, und klaert Renadorn darueber auf, dass irgendjemand seinen Namen mit Blut geschrieben haben muss. Renadorn sorgt inzwischen dafuer, dass wir den Hafen erreichen, bevor der Sturm uns einholt, und nachdem sich Twister ein wenig erholt hat, gehts weiter auf der Suche nach Gerard. Aber es ist wohl eher ein vorgeschobenes Ziel, denn im Grunde laeuft es darauf hinaus, dass wir dem Schattensturm davonlaufen, der uns zu umschlingen und einzuverleiben scheint. Nur ein einstuendiger Hellride verschafft uns ein wenig Abstand, und der Vorhof der Gaststaette, in der wir ruhen wollen, wird zur Arena vom Kampf zwischen einem 3 Meter grossem schwarzem Ritter, und Razim und Renadorn. Meine Mittel hier einzugreifen sind begrenzt, und da ich mir nicht wirklich Sorgen darum mache, wer in dieser Auseinandersetzung als Sieger hervorgehen wird, bereite ich lieber einen Heilspruch vor, der eventuelle Verletzungen schnell heilen lassen soll. Nicht umsonst, oder vielleicht doch, denn als ich mit den Vorbereitungen fertig bin und hinauskomme, liegt der Grosse quer auf dem Boden und Razims linker Fuss ist unterhalb des Knies abgetrennt. Aua. Naja, irgendwann wird es wieder nachwachsen. Renadorn gibt mir missmutig den Tipp, mir auch mal ein paar Angriffszauber anzueignen. Das waere hier aber voellig sinnlos gewesen, da ich fuer meine Zauber eben immer ein wenig Zeit brauche, sie den lokalen Gegebenheiten anzupassen. Ausserdem greift mich normalerweise keiner an. Razim hatte mit dem Ritter noch kurz geistigen Kontakt gehabt und dabei schehmenhaft eine kleine Stadt gesehen, bevor der Geist des Schwarzen Ritters entschwand. Diese Stadt ist das naechste Ziel, um den Ursprung dieser laestigen Angriffe auszuraeuchern. Razim findet nach kurzer Zeit auch tatsaechlich jene Stadt (oder eine aehnliche?), und klingelt, auf einen Speer gestuetzt, entschlossen an einem Villenanwesen. Der Butler scheint aber nicht beeindruckt zu sein, meint nur, die Lady empfaengt niemanden ohne Anmeldung, welche in unserem Falle nicht vorliegt, und geht wieder. Als sich die Tuer ein zweites Mal oeffnet werden uns kurzerhand Feuerbaelle oder so entgegengedonnert. Nett. Zu drei-Einhalbt versuchen wir das Anwesen zu stuermen, und als wir gerade siegreich zu sein scheinen, verschwindet jene Lady mit dem magischen Potential einfach. Mist. Da sie die ganze Zeit auch immer eine Maske trug, konnte keiner ihre Identitaet erkennen. Das Hauspersonal berichtet, dass die Lady immer mit dieser Maske herumlief, und erst vor kurzem dieses Anwesen bezogen hatte. Die Maske fuehrt uns nicht weiter, genausowenig wie das Hexenpulver im Keller, oder ihre Klamotten, die sie beim Teleportieren dagelassen hatte. Renadorn stochert einen ganzen Ballsaal mit maskierten Damen auf, doch sie ist nicht drunter. Und meine Versuche, sie durch ihre persoenlichen Sachen zu finden, fuehren zu dem Ergebnis, dass sie weiss, wie sie ihren Aufenthaltsort verbirgt. Fiona nimmt Kontakt auf und fragt mich, wo der Koerper von Bleys zu finden ist - in Amber scheint es immer noch sehr stark zu stuermen. Ich beschreibe ihr den Platz so gut ich kann (mit dem Dinosaurier daneben sollte das nicht so schwer zu uebersehen sein), und ruhe mich dann ein wenig aus. Ein schlechtes Gewissen habe ich ja schon, dass ich hier herumgurcke und mich nicht um die Sache mit Bleys kuemmere. Razim im Schlepptau zu haben ist derzeit wohl auch eher eine Buerde als eine Hilfe, und so beschliesse ich, die Sache hier den Maennern zu ueberlassen, und mich selber nach Blotke zurueckzubegeben. Als wir aber alle zusammen aufbrechen, stellt sich sehr schnell heraus, dass wir daemlicherweise mal wieder zu nah an Corwins Schatten herangekommen sind, und demnach nur eine Richtung haben, in die wir uns bewegen koennen. Na was solls - es gibt ja so unendlichviele Schatten da draussen, dass man meinen sollte, dass es Verschwendung waere, immer und immer wieder den gleichen aufzusuchen. In Corwins Schatten selber stossen wir dann auch auf eine alte Bekannte, die ich das letzte Mal ebenfalls hier kennengelernt habe. Nun, kennengelernt ist wohl eher der falsche Ausdruck - bekaempft habe: Dara. Heute scheint sie aber froh ueber ein wenig Gesellschaft zu sein, und so zieht man gemeinsam nach Paris, um das Pattern, oder besser, was davon noch uebrig geblieben ist, zu begutachten. Dara selber klaert uns auf, dass das Verschwinden von Corwins Pattern die Ursache der Schattenstuerme derzeit ist, und gibt vor, einfach neugierig zu sein, und sich das selber ansehen zu wollen. Auch der Landstrich, in dem Paris liegt, ist von einem Krieg gekennzeichnet, Paris selber sieht erbaermlich aus. Ueberall leerstehende und teilweise beschaedigte Gebaeude, ueberall Elend und Armut. Das Hotel, von welchem der Gang zu dem Pattern fuehrte, ist nur noch ein Haufen Stein und Schutt, der Abkoemmling von Ygg ist der einzige Baum, der im Park noch lebt, aber auch bei ihm ist dieser Zustand im Wandel. Wir haben unsere liebe Not den Tunneleingang zu finden und freizulegen. Dieser David ist uns dabei nicht nur von der Muskelkraft gesehen eine grosse Hilfe - er hatte jahrelang in einem Bergwerk gearbeitet und konnte eine Menge praktischer Tipps umsetzen. Nach stundenlanger Arbeit liegt der Durchgang frei, und wir schreiten langsam nach unten vor. Ein paar weitere Hindernisse sind schnell aus dem Weg geraeumt, und schon stehen wir vor dem altbekannten Pattern Corwins. Und es existiert tatsaechlich noch! Naja, so halb zumindest, oder eher, schehmenhaft. Es flimmert und wabert wie eine Wasseroberflaeche, und macht einen ueberhaupt nicht gesunden Eindruck. Von weitem hoeren wir ein paar Steine stuerzen, die sich geloest haben. Dara ist begeistert und analysiert es sehr genau, waehrend Renadorn sich in den Tunnel zurueckzieht und Nasenbluten bekommt. Nach einer Weile wendet sich Dara uns wieder zu und deutet an, dass sie vorhat, darueber zu laufen, um es zu stabilisieren. Wie auch immer das gehen soll. Nicht, dass sie der Theorie nach darueberlaufen kann. Nicht, dass ich ihr eine Chance bei dem, was Merlin versucht, und daran gescheitert ist, zurechne. Aber sie stellt sich an den Anfang und setzt einen Fuss vor. Sofort spruehen Funken vom Boden auf und sie wird schreiend nach hinten geworfen. Mit schmerzverzehrtem Gesicht liegt sie da, wuetend, enttaeuscht, ihrer Kraefte beraubt. Ein ohrenbetaeubendes Grollen aus dem Tunnel laesst uns nachsehen und feststellen, dass sicherlich 20, 30 Meter des Ganges verschuettet sind, wir hier quasi gefangen sind. Keine Magie, kein Schattenwandern, kein Logrus, keine Trumpverbindung nach Amber. Verdammt - was fuer ein verdammt verfluchter Ort! Unsere aussichtslose Lage lammentierend winkt Dara, die die Situation benommen am Boden kauernd verfolgt, mich zu sich und bittet mich, ueber das Pattern zu gehen, es sei die einzige Hoffnung. Ob sie denn verrueckt sei! Als ob ich bessere Karten gegen diese Krankheit haette als sie, nur weil ich die Nichte, und nicht die verflossene Geliebte des Schoepfers bin! Kopfschuettelnd wende ich mich ab. Aber die Maenner haben Blut gerochen und fangen auch an mich zu bedraengen: dass es die einzige Changse waere, dass ich es doch zumindest versuchen sollte - ansonsten gehen wir ja sowieso hier drauf... Aber genau das sehe ich anders. Selbst wenn es Tage dauert haben wir die Moeglichkeit uns hier irgendwie freizubuddeln, oder wir erwischen doch jemanden per Trump, aber wenn ich dieses Teufelding hier betrete, dann scheint mir mein Tod besiegelt. Ein weiteres Krachen aus Richtung des Tunnels macht die Situation nicht aufmunternder, und auch hier im Raum beginnen sich einzelne Gesteinsbrocken von den Wand und Decke zu loesen auf dem Boden aufzuschlagen. Einer dieser Brocken faellt auf die wabernde Oberflaeche des Patterns und ist in sekundenschnelle unter einem Funkenregen zu Nichts geworden. Die flehenden, angsterfuellten Gesichter um mich herum, die Hoffnungslosigkeit unserer Lage, die schiere Dummheit, die uns ueberhaupt in dieses Situation gebracht hat machen mich wuetend. Andererseits liegt dort Dara, die jetzt eigentlich tot sein sollte, und die vom Pattern verschont wurde. Vielleicht ist es die einzige Moeglichkeit, den Jungs zu zeigen, dass es Irrsinn ist, was sie sich einbilden, indem ich darauf vertraue, dass mir das gleiche Glueck zuteil wird wie Dara. Wenn es denn nur Schmerzen sind... Also stelle auch ich mich vor den Anfang vom Pattern, atme tief ein, und setze einen Fuss vor. Fest davon ueberzeugt, dass ich dabei entweder dematerialisiert, oder zumindest weggeschleudert werde, ist der Schmerz, der mich durchstroemt, geradezu angenehm. Funken fliegen, aber ich stehe mit einem Fuss auf dem Pattern. Juchee! Verdammt. Jetzt muss ich weitermachen. Langsam und mit groesster Muehe zwinge ich mich, immer einen Fuss vor den anderen zu setzen, niemals vom Pfad abzukommen, und mich von den Versionen, die meinen Geist gefangennehmen, nicht in den Wahnsinn abzugleiten. Zusaetzlich nagt das Wissen, dass dieses Pattern bereits Blutbesudelt wurde, dass der Pfad ploetzlich aufhoeren koennte. Aber es gibt kein Zurueck mehr. Schon bei der ersten Barriere denke ich, ich breche gleich zusammen vor Erschoepfung, aber erstaunlicherweise halte ich es dann doch bis zum Ende hin durch. Aber keinen Schritt weiter. Ich erwache in einem wunderbar weichem Bett, und habe mit Renadorn Kontakt. Benommen beteuere ich, dass es mir gut geht, und entspreche seiner Bitte, ihn und Dave, Dara und Razim zu mir zu holen. Ich entnehme den anderen, dass ich jetzt in der Lage bin, in diesem Schatten ein und aus zu gehen, und auch sonst keine Probleme hier mehr zu haben. Und: das Pattern sei stabilisiert. Was auch immer das heissen soll. Verschwommen kommen die vergangenen Ereignisse wieder hoch, und es bohrt seicht aber beharrlich die Frage in mir, was es wohl bedeutet, dass ich ueber das Pattern unbeschadet beschreiten konnte. Die Antwort gefaellt mir nicht wirklich. |