Renadorn meldet sich nach - fuer mein Empfinden lange Zeit - mal wieder, er sitzt immer noch dort, wo ich ihn zurueckgelassen habe. Marlas Ableben mag er ebenfalls nicht hinnehmen, und schlaegt vor, dass man mit ihr uebers Pattern gehen koennte, da das ja immer Reinigende Wirkung auf den Geist haben soll. Ich bin zwar skeptisch, aber einen Versuch will ich doch gerne wagen. Wir setzen uns ersteinmal kurz zusammen, ich schildere ihm noch die anderen Dinge, die er nicht mitbekommen hat, und bald packe auch ich meine Sachen, Marlas Koerper auf gehts nach Rebma. Auf Mitte der Reise entscheiden wir uns dafuer, dass es auch fuer uns am unkompliziertesten waere, wenn wir einen Trump nach Rebma besaessen, also suchen wir uns eine nette Absteige aus, und ich beginne mit der Arbeit, waerhend Renadorn sich um den Rest kuemmert. Drei, Vier Tage spaeter steigen wir in meine alte, immer noch mir gehoerende Wohnung in Rebma, finden etwas, womit ich Marla an mich dranbinden kann so dass sie mich nicht wirklich behindert, und passieren das Tor zum Pattern. Hatte ich eigentlich nicht genug Begegnungen mit diesem Teil? Ich hatte ja schon versucht, Renadorn zu ueberreden, dass er diesen Part macht, denn da sein Vater ein Kind Oberons ist, duerfte es diesbezueglich keine Probleme geben. Aber er will nicht, und irgendwie ist das auch verstaendlich. Also stehe ich nun vor dem Anfang, und setze den ersten Fuss.
Noch bevor dieser den Boden beruehrt, geht die Tuer wieder auf, und Tantchen
Fiona tritt ein. Was auch immer sie jetzt hierhergelockt haben mag, es ist
mir egal und ich beginne mit der (Tor)Tour.... Oder besser das, was von ihr uebriggeblieben ist. Ein paar Ruinen kokeln noch ein wenig vor sich hin, wahrscheinlich schon seit Jahren, vielleicht noch jahrelang; und alles macht einen verdammt trostlosen Eindruck. Doch eine magische Quelle dieses Ausmasses wird sich doch nicht durch ein Bombenfeuer zerstoeren lassen?! Ich hole die Trumpkarte von Renadorn heraus, und mal wieder passiert es, dass Renadorn mich antrumpt waehrend ich das gleiche vorhabe, und ich gewaehre ihm schnell Durchgang. Sekunden spaeter habe ich einen Dolch an der Kehle und Mandor verwandelt sich langsam in seine Gestalt zurueck. Er ist mal wieder nicht zum Reden aufgelegt, und zwingt mich, noch einmal Renadorn zu kontaktieren, wobei er verraet, dass er Informationen besitzt, die man nur haben kann, wenn man mich und Renadorn mal bei einen Gespraech ueber die Karten belauscht hat. Mistkerl. Wie gerne wuerde ich ihm einfach seinen Dolch entreissen, und ihn ihm selbst in seine Eingeweide stecken. Aber seine Kugeln umschwirren mich argwoehnisch und ich versuche Renadorn zu erreichen. Nach einer Ewigkeit klappt es und Mandor selber ist ungeduldig genug, um ihn sofort in reinen Wein einzuschenken, dass er mich gerade als Geisel haelt, und Renadorn sofort hier sehen moechte. Diese Kugeln... irgendwie laehmen sie mich... ich konnte zwar noch zu meinen Dolch greifen, ich kann noch meine Hand ausstrecken, aber als ich den Moment, in dem Renadorn rueberkommt, nutzen moechte, diesem Bastard den Gar aus zu machen, bin ich wie erstarrt, und kann nur zusehen, wie sich die Maenner und ihre Hilfsmittel ein erbittertes Duell liefern. Ich muss ... ich suche meine Hilfe beim Pattern, aber meine Konzentrationsfaehigkeit ist noch vom Patterngang von eben sehr mitgenommen, und dann auch noch die derzeitige Situation, die langsam hochsteigende Panik! Doch, jetzt habe ich die Ruhe und komme vorran... Renadorn scheint sich auf mich zu stuerzen, aber ich bin wie zu Stein erstarrt - kaum, dass ich atmen kann! Weitermachen... Dann ist Renadorn ploetzlich weg, und ich fuehle Mandors unschluessigen Blick auf mir liegen, aber ich muss weiter... verdammt... irgendwie fuehlt es sich an, als ob sich mein Gehirn gerade zusammenquetscht... ignorieren! Die Sinne entfallen so nach und ich spuere die Ohnmacht in mir aufsteigen... Nicht jetzt! Bitte noch nicht jetzt! Aber ich glaube selber nicht mehr daran, dass ich diese Dunkelheit noch ueberwinden werde, und gebe mich der erloesenden Besinnungslosigkeit hin. Vielleicht waere das ein guter Moment gewesen um zu sterben, und irgendwo in meinem Innersten scheint dieser Wunsch ganz heimlich seine Heimat gefunden zu haben. Andererseits ist mir gerade in letzter Zeit die Resignation so vertraut geworden, dass ich sie mich nicht mehr so leicht in die Kniee zu zwingen vermag. Ich erwache in einer von Mandors Hoehlen, oder besser Hoellen, festgebunden und unbeachtet. Vielleicht denkt er, mein Aufenthalt zwischen den Todesschreien ist Qual genug, vielleicht hat die fuer mich erdachte Maltraedierung noch nicht begonnen. Nun, ich nutze die Zeit, befreie mich von den Fesseln und beobachte die 'Waerter', ihren Ablauf, ihre Gewohnheiten. Ich weiss, dass ich staerker bin und das gibt mir zusaetzlich die Kraft, in einem mir guenstig scheinenden Moment loszulaufen. Ich meinte mich bereits ausser Sichtweite, als mir eine Horde von kleinen, fliegenden Daemonen hinterherkommt und sich auf mich stuerzt. Diese verdammten Biester! Mit ihren spitzen Zaehnen bissen sie sich in mir fest, und es gelingt mir nur mit aeusserster Muehe, ihnen nach und nach das Genick zu brechen. Als dann tatsaechlich alles ruhig bleibt renne ich, ungeachtet des Blutverlustes weiter, beginne langsam die Schatten zu wechseln und kann mich noch in irgeneine dunkle Ecke ziehen, bevor ich wieder bewusstlos werde. Als ich fiebrig wieder zu Bewusstsein komme, sind meine Wunden zwar alle vernarbt, und ich verwende alle meine Kraft darauf, mir einen Heilzauber zu weben, was sehr viel laenger dauert, als unter normalen Umstaenden, aber da mein Ueberleben davon abhaengt, ich nicht aufgebe. Anschliessend fuehle ich mich tatsaechlich ein wenig besser und bringe weitere Schatten zwischen mich und Mandors Reich. Erst als ich aus der Hoehle trete, wird mir bewusst, dass ich gar nicht bekleidet bin, und auch mal wieder keine Trumpkarten besitze. Aber die wuerde ich, selbst wenn ich welche haette, nicht einsetzen wollen - die letzten Ereignisse waren sehr lehrsam diesbezueglich. Ich finde ein wenig spaeter ein paar Tuecher an einem Ufer, dazu etwas essbares und ich rolle mich irgendwo in ein Gebuesch wieder ein um zu schlafen... Und so schlage ich mich die naechsten Tage durch und auch wenn sich mein koerperlicher Zustand normalisiert und ich langsam wieder bei Kraeften bin, so sitzt mir immer noch die Angst im Nacken, dass jeden Moment eine Gestalt vor mich tritt und sich als Mandor enttarnt. Es war zu einfach. Wollt er mich vielleicht entkommen lassen? Wenn ja, warum? Dass ich ihn wieder zu Renadorn fuehre? Oder ist es einfach seine Foltermethode fuer mich, mich mit dieser staendigen Furcht durch die Welten ziehen zu lassen? Also zwinge ich mich, diese Furcht loszuwerden, was aber nicht wirklich gelingt. Als sich einige Tage spaeter dann zufaellig Razim ueber den Weg laufe, ist mein Verlangen nach Sicherheit aber gluecklicherweise groesser als mein Misstrauen. Waere es Mandor gewesen, haette ich sowieso keine guten Karten gehabt ihm wieder zu entkommen, insofern waere es auf das gleiche hinausgelaufen. Aber es war nicht Mandor, sondern Razim, der mich misstrauisch von oben bis unten anguckt, und dann meint, ihm waeren Geruechte an die Ohren gekommen ueber meinen derzeitigen Aufenthaltsort, in der einen Hand einen Dolch bereithaltend, den er aber bald wieder wegsteckt, als ich angefangen habe grob zu erzaehlen. Das ist Razim. Wir suchen zusammen eine Herberge auf, und da er der Ansicht ist, dass Renadorn ueber mein Entkommen erfahren muss, da er wohl eben auf den Weg ist mich zu retten, kommt die Idee auf, dass ich einen Trump von Renadorn erstelle. Mir ist die Notwendigkeit durchaus gewiss, ruehrt es mich doch sehr, dass Renadorn sich meinetwegen die Beine ausreisst, aber mein Verhaeltnis zu Trumps scheint durch meine juengsten Erfahrungen diesbezueglich arg gestoert worden zu sein: Ich erstellte zwei Sketche, die beide nicht benutzbar waren. Frustriert stimme ich Renadorn zu, dass er sich zu Fuss auf den Weg machen muss. Ich selber suche derweil einen Ort auf, in dem man wenigstens etwas zu essen bekommt, was man davor nicht totschlagen muss, und die Bekleidung aus mehr als aus nur Loechern besteht. Razim findet mich dort auch wieder, im Schlepptau von Renadorn und einer Daemonendame namens Teobrina, angebliche Tochter Mandors, die bereit scheint uns gegen Mandor zu unterstuetzen. Sie hat vor mit Renadorn eine alte Ruine aufzusuchen, in der magische Geheimnisse zu finden seien - oder so... So ganz bringe ich die Zusammenhaenge nicht zusammen und empfinde ein generelles Misstrauen meiner Person gegenueber. Zumindest fuehle ich mich in ihrer Gesellschaft sicherer und geniesse diesen Luxus. Razim fragt mich, ob ich stattdessen dann mit ihm ziehen moechte um seinen Vater zu suchen, und sage zu erst einmal seinen Weg zu begleiten, in der Absicht dann meine eigenen Ziele zu erkunden, z.B. ob Marla vielleicht irgendwo ist, oder ob sie tatsaechlich einfach verploppte. Wie gut, dass ich ihr davor noch Blut- und Gewebeproben entnommen habe. Razim fuehrt uns direkt zu Dalts Truppen und fordert sie auf, ihn zu Dalt persoenlich Zugang zu gewaehren, aber erfolglos. Er will noch einige Tage hier (in der Naehe des Golden Circle) bleiben, so dass ich mich entschuldige und Marla ansteuere, aber erfolglos. Da ist nichts. Nicht das kleinste Etwas. So sei es denn endgueltig, und da ich nicht wirklich etwas auf der Liste stehen habe, halte ich es fuer eine gute Idee doch mal wieder nach Amber zu gehen und mir dort ein neues Trumpdeck zu besorgen. Julians Leute fangen mich im Wald davor ab und so ist Julian der, der mich ueber die meisten Dinge informiert, z. B. dass sich hier in letzter Zeit wieder vermehrt Dalts Leute herumschleichen, und er nicht wirklich ueberzeugt ist, dass Amber, unter der militaerischen Fuehrung von Corwin, eine Changse gegen Dalt hat. Ansonsten ist die Treppe nach Rebma wieder fast erneuert, aber von Llewella fehlt noch jede Spur. Gerard und Mirelle haben sich in Amber ein Doppelzimmer unter den Nagel gerissen, und Razim wird beschuldigt, mit Dalt gemeinsame Sache gemacht zu haben, da er dessen Tochter Zutritt zum Palast und auch zum Pattern gewaehrt hat. Er selber ist zwar nicht ganz ueberzeugt von Razims Schuld, hat er ihn doch als anstaendig und ehrenhaft kennengelernt, doch sind die Indizien fast erdrueckend. Ich spiele die neutrale Ahnungslose. Auch in Amber gibt es nichts wirklich Neues, und so nehme ich mir ein Trumpdeck aus der Bibliothek und geniesse einmal mehr, dass sich meine Furcht vor Mandor hier einigermassen in Grenzen haelt. |