Mit einigen Sicherheitszaubern bewaffnet mache ich die lange Reise durch die Schatten zu Jasras Burg, und finde sie in dem Zustand auch wieder, in dem mir Mandor mit der Klinge kam. Mit dieser zusaetzlichen Erinnerung wirkt der Ort nicht unbedingt behaglicher, und so halte ich mich auch vorsichtig im Hintergrund, um erst zu beobachten, wem denn dieser Brauner vor den Ruinen gehoert. Als nach etlichen Stunden keiner kommt und meine Sinne mir sagen, dass nicht nur die Burg zerstoert wurde, mache ich mich auf das Pferdchen zu besteigen und damit ziellos durch die Schatten zu eilen. Ziellos ist das richtige Wort, da ich die Orte eher auf mich zukommen lasse, als dass ich sie aufsuche. Doch, der Himmel soll gruen sein, knallgruen, wie die Fische, die sich in Rebma immer zu tausenden tummeln. Und rotes Gras. Und die Krokodile dort philosophieren ueber die Vor- und Nachteile einer Apoautonomen Gesellschaft mit Freischwimmen fuer alle. Wenn das nicht entspannend ist...! Einige Tage spaeter hab ich den Braunen vorsichtshalber irgendwo stehen lassen und bin alleine weitergegangen. Ein Gefuehl der Sicherheit will sich nicht einstellen, egal, wie sehr ich mich jedem Schatten, in dem ich laenger verweile, anpasse, und auf der Hut bleibe. Die Krokodile eher Aligatoren, und die Themen wandern mehr in das Klischeehafte ueber: Welche Kanalarme das leckerste Kleintier mit sich fuehrt, und wieso wer wen und wer wen nicht... Als auf einmal ein kleiner Drache neben mir landet und mir offensichtlich eine Nachricht zu bringen hat. Von Razim. Tja - wer benutzt heute noch Trumpkarten. Allerdings frage ich mich, in wieweit diese Form der Kommunikation sicherer ist: Wenn jemand Trumpgespraeche belauschen kann, mag es vielleicht auch ein leichtes sein, diese Viecher kurz aufzuhalten. Aber da ich es in diesem Fall nicht herausfinden kann, und auch dagegen ankaempfe, in allem nur noch eine Falle zu sehen, mache ich mich auf den Weg zu Renadorn. Irgendwo tut es gut zu wissen, dass man gebraucht wird, andererseits nervt mich die Tatsache, dass es sich wieder mal um Trumps handelt. Als ob ich diesbezueglich irgendwelche Faehigkeiten haette, die die Jungs nicht besitzen. Nun, ich kann sie vielleicht eigens herstellen, aber in diesem Fall handelt es sich um das benutzen eines Trumps. Meine Hoffnung ist dementsprechend gering von Hilfe zu sein. Als ich ein paar weitere Tage mit Wanderung verbracht habe, gelange ich zu einem Hoehleneingang, vor dem Razims Pferd grast. Beim der Konfrontation mit der Hoehle kommt meine ganze Paranoia wieder geballt zum Vorschein, und ich beschliesse, da nicht hineinzugehen, sondern warte erst, ob Razim oder Renadorn, der sich in seiner Naehe befindet, vielleicht herauskommt. Fehlanzeige. Also mache ich mich auf die Suche nach einer Fledermaus, die den beiden berichten soll, dass ich hier draussen warte. Leider/zum Glueck umsonst, denn als ich sie der Hoehle zuweisen will, tritt Razim heraus, und empfaengt mich freudig. Da sein Pferd hier ist, vertraue ich blind, dass es auch Razim ist, und folge ihm durch einen Gang, der nach einer kurzen Zeit eine schlagartig hellerleuchtete Eingangshalle preisgibt. Razim klaert mich auf: Das ist das alte Anwesen Dworkins Familie - der Name ist mir entfallen - und Renadorn und er haben hier einen seltsamen Trump gefunden, der dem zu der Zwischenwelt gleicht. Ausserdem ist Fiona hier. Oder auch nicht. Zumindest schaffe ich es tatsaechlich, ein Tor zu dieser seltsam fremdartigen schwarzweiss Landschaft Kontakt aufzunehmen, was, wie Razim mir berichtet, er und Renadorn zusammen nicht gelungen ist. Die gute Nachricht ueberbringend sucht er jenen auf, der sich in magische Rituale und sonstiges verwickelt hat, und sie ueberreden mich, mit ihnen den Sprung zu wagen, den Fiona offensichtlich bereits gemacht hat. Mir wiederstrebte der Gedanke daran zwar aufs aeusserste - mal wieder irgendwo hinzugehen, ohne zu wissen, wie man dort, nein: ob man dort wieder wegkann, aber die Argumente der Maenner wie auch die Hoffnung, den Ring, und somit vielleicht auch die Bedrohung durch Mandor loszuwerden, ist ebenfalls gross. Ausserdem hat Fiona vielleicht die Gnade, uns zu helfen... Wir treten durch das Bild und alles ist nur noch schwarz-weiss. Wir stehen auf einer steinigen Anhoehe, und der Weg fuehrt hinab ins Tal, aber von Fiona keine Spur. Die Trumpkarten funktionieren hier nicht, genausowenig wie Pattern oder Logrus. Also wird das Entkommen kein Kinderspiel... Waehrend wir so einige Zeit schweigend gehen, faengt Renadorn langsam aber stetig an, verrueckt zu werden. Zuerst sind es nur Selbstgespraeche, dann handelt er ploetzlich so, als gaebe es uns nicht, und veraendert auch sein Auesseres. Razim und mir bleibt nichts, als ihm zu folgen, und seltsamen Weganweisungen, die er vor sich hinmurmelt, als ob er diesen Ort vor langer Zeit gekannt hat, einen Sinn zu entlocken. Gluecklicherweise treffen wir bald auf Fiona, mit dem roten Jewel um den Hals, und sie erklaert, dass das der Ring ist, der von Renadorn Besitz ergriffen hat. Aber man muss sie nicht mit dem Wissen, dass das Jewel diesbezueglich zufaellig vom Nutzen sein koennte, belangen, und sie draengt den Geist des Ringes zurueck in den Ring, den sie Renadorn dann auch vom Finger nimmt und in ihre Tasche steckt. Einige Biegungen weiter stehen wir vor einem pyramidenartigen Tempel, dessen Eingang von 24 Gestalten gesaeumt ist; allen vorran Schlage und Einhorn. Als der Ring in die Naehe einer dieser Gestalten gelangt, wird diese lebendig und verschwindet, so wie auch der Ring verschwunden ist. Interessant! Weiter drinnen, (Fi bleibt draussen) fuehrt eine Leiter an der Innenwand hinauf, von wo man sich dann 20 Meter etwa auf eine in der Mitte schwebende Steinplatte fallen lassen kann. Razim macht den Anfang, geht ein wenig herum, und ist dann ploetzlich verschwunden. Die Steinplatte selber ist von einem sich immer wieder veraendernden Gluehen gezeichnet, das entfernt an das Pattern erinnert. Kann das ein Ausweg sein? Renadorn und ich folgen Razim auf die Platte, und kurz darauf gesellt sich auch Fiona zu uns, um mir den koestlichen Anblick zu erlauben, als Razim ploetzlich auch wieder vor uns abrollt. Offenbar hatte sie ihm draussen das Jewel gegeben, damit sie damit nicht am Einhorn vorbei muss. Auf die Frage, wo das denn jetzt sei, meinte Razim trocken, dass da ploetzlich ein Einhorn neben ihm stand, das offensichtlich das Schmuckstueck haben wollte. Kann er einem Einhorn etwa einen Wunsch abschlagen? Zu geil! Fiona konnte sich gerade noch beherrschen, wandte sich dann ab, ging kurz in sich und war dann verschwunden. Wir folgten ihrem Vorbild, und fanden uns kurz darauf wieder in dem Zimmer wieder, in dem der Trump stand, aber dieser war weg... |