In einem Krankenzimmer komme ich wieder zu mir: Haende und Fuesse je an den Seiten mit Handschellen festgekettet. Grelles Licht. Aaargh again, abwarten. Vielleicht kommt Fiona tatsaechlich auf die Idee mich mal anzucallen. Stunden? spaeter spuere ich eine Veraenderung in der Atmosphaere, eine fremde Macht schleicht sich heran. Zeit zu gehen. Ich versuche Magie zu beschwoeren, muss aber feststellen, dass das in diesem Schatten nicht klappt. Ich zerre also mit dem rechten Arm an der Kette. Sie ist stark, ich auch. Sie zerreisst, mein Handgelenk bricht. Gerade rechtzeitig, da sich in diesem Moment die Tuer oeffnet, und sich sogleich eine Gestalt ueber mich beugt. Klatsch - hat er meine befreite, aber verletzte Hand im Gesicht - und die Handschelle am Ohr. Aauuua! Das Fluchen des Eindringlings kommt mir bekannt vor. Renadorn?! Ach du Scheisse, sorry, ich erzaehl dir spaeter alles, kannst du mich losmachen? Er befreit mich von den Ketten und laesst mich seinen Mantel anziehen. Tuer raus, zur Treppe. Von unten ertoenen Schritte, also hoch. Nach einem Stockwerk stehen wir vor einer verschlossenen Tuer, die Renadorn auffieselt, aber beim Oeffnen wird Alarm ausgeloest. Egal, uebers Dach zum naechsten Haus, Luke auftreten und rein. Die Oma da darf ihre Waesche nun nochmal waschen, wenn sie dazu noch in der Lage sein wird. Unten zur Vordertuer raus, in ein Taxi rein (welches sich eine neue Windschutzscheibe besorgen sollte) und weg. In einem Cafe warten auf mich in der Toilette angemessene Klamotten und Renadorn bringt mich auf den neuesten Stand der Dinge: Jasra ist hier. - ??? Was will die denn hier? - Hotel? Leergeraeumte Zimmer? Verdammte Scheisse, dann haben die Bullen meine Trumps. Renadron ist sehr daran interessiert, wie sie nochmal genau aussahen, wie das Saeckchen aussieht, in dem ich sie aufbewahrte... Dann geht er auf Toilette und kommt mit einem missmutigen, wenn nicht sogar zerknierschten Gesicht wieder. Ich schreib die Karten ab, da wir beide es fuer besser halten, ein wenig Abstand von ALLEM hier zu erlangen, und so machen wir uns auf den Weg ein Gefaehrt aufzutreiben. Neue Karten gibt es in Amber, und genau dahin will ich. Mit Renadorn. Wir erstehen eine Kutsche, und finden abends Twister. In der Luft fuehl ich mich wesentlich sicherer, freier, besser. Nur dass die Welt unter mir sich nicht veraendert. Kein kleines bisschen! Panik ergreift mich: Keine Trumps, keine Moeglichkeit weiterzukommen; das heisst im Klartext, dass es nur eine, vielleicht zwei Moeglichkeiten fuer mich gab, von hier wegzukommen, und sie gefallen mir beide nicht. Angespannt versuche ich trotzdem mich von diesem Schatten zu entfernen, und bemerke, dass es einen Weg gibt. Einen Weg. In eine vorgegebene Richtung. Na immerhin. Etwas muede quartieren wir uns in einem Hotel in Paris ein - wieder eine Variante von Shadow Earth, aber technologisch ein wenig fortgeschrittener als die von eben. In der Empfangshalle kipp ich fast aus den Struempfen, als uns dort Jasra empfaengt. Giftige Blicke mit fragenden Bemerkungen werden ausgetauscht. Ob ich denn wirklich in diesem Backsteingebaeude gewesen waere. Keine Ahnung. Ehrlich. Hab auch bessere Sorgen. Aber was hat sie denn zu unserer letzten Lokation verschlagen? Etwa wirklich nur die Suche nach der schwarzen Strasse? Na ich weiss ja nicht... Aber auch sie hatte Schwierigkeiten von dort hierher zu gelangen, oder sprich: dieser Ort war die einzige Zieloption - vielleicht sitzen wir diesbezueglich tatsaechlich im gleichen Boot... Renadorn hat inzwischen die Suite de la Republice fuer uns klargemacht, und ich nehme ersteinmal ein Bad. Laut ausliegender Zeitung schreibt man hier das Jahr 1920. Schlafen. Am naechsten Morgen kommt ploetzlich ein Herr in Anzug und grauem Haar auf mich zu, will wissen, ob wir Touristen sind, wo wir herkommen, (wobei er sich mit Renadorn darauf einigen kann, dass dieser von den Magellan- Inseln kommt), meint, er sei aus England, und als wir ihn beten, uns doch bitte allein zu lassen, appeliert er an unsere Hoeflichkeit. Renadorn gibt dem Ober Bescheid, dass er doch bitte einschreiten moege, der jemand anderen holen geht. In der Zwischenzeit steht Jasra auf, und stellt sich vor, wobei sie ihm die Hand reicht. Seltsam still gleitet sie wieder auf den Stuhl zurueck und runzelt immer die Stirn, wenn ich sie anschaue. Ein anderer Hotelangestellter tritt heran und tuschelt mit unserem Eindringling, welcher diesem was aus seiner Brieftasche vor die Nase haelt und der sich darauf hoeflich, aber bestimmt wieder verfluechtigt. Damit ist das Fruehstueck fuer uns ruiniert und beendet. Alleine weiht Jasra uns ein: Er ist kein Mensch, jedenfalls kein gewoehnlicher. - Mir laufen in letzter Zeit entschieden zuviele Nichtmenschen vor die Nase. Da wir nicht wirklich etwas zu tun haben, entscheiden wir uns fuer einen Besuch in einem grossen Kunstmuseum. Das beruehmteste Werk dieses Schattens, ein Werk namens 'Mona Lisa' ist dort untergebracht, und gar lieblich anzusehen, aber nicht wirklich mit anderen Werken, die ich aus anderen Welten in Erinnerung habe, zu vergleichen. Gelangweilt schlendert unsere Gruppe demnach die Raeume ab und ich fuehl mich nicht leicht verarscht, als ich ploetzlich DAS BILD vor mir sehe: Meine Grossmutter in voller Pracht! Sprachlos lese ich den Titel: 'Faiella von Amber' ... Ich hatte Jasra bereits angedeutet, dass es sich um unsere (meine) 'Aufgabe' darum handelt, ein Bild zu suchen, naemlich das von meiner Mutter. Vielleicht checkt sie die kleine Flunkerei, da Renadorn gerade immer von meiner Grossmutter spricht. Egal. Das Bild muss doch zu haben sein! Renadorn bleibt hier, und ich suche mit Jasra die Museumsdirektion auf, in der man von diesem Bild nichts weiss, auch keine Daten hat. Er will das pruefen. Renadorn scheint inzwischen eine viel interessantere Bekanntschaft gemacht zu haben: Ein junger Mann, der ebenfalls an dem Bild klebte, als wir es entdeckten, hat ihn heute abend zu einer Party direkt am Champs'd Elysee eingeladen. Renadorn schnurrt wie ein Kaetzchen, als wir ihm die Infromationen nach und nach aus der Nase ziehen. Dieser Mann stellte sich mit 'Jakob' vor und schien Amber zu kennen, was alleine schon bemerkenswert ist (auch wenn er Amber im Westen lokalisierte). Auch schien er dem Bild eine gewisse Bedeutung zuordnen zu koennen (... Aufsehen erregen ...). Die Einladung an Renadorn verband er mit folgenden Worten: ... wenn sie das Orginal sehen wollen. !?! Klar, das werden wir. Trotzdem sollten wir dieses Bild hier nicht ausser Acht lassen, denn wenn es zwei von der Sorte gibt, dann wuerde ich gerne selber entscheiden, welches hier das Orginal und welches nur eine Kopie ist. Mit einem kleinen Umweg ueber die Boulevards gelangen wir Nachmittags wieder ins Hotel zurueck und machen uns frisch. Renadorn ist damit am schnellsten fertig und setzt sich in die Bar, wo er zwei Typen bemerkt, die auf dem Dach des gegenueberliegenden Hauses sitzen und mit einem Fernglas in seine Richtung starren. Oder beobachten sie doch nur Voegel? Der Ober weiss von nichts, und da auch Jasra und ich uns nicht sicher sind, spring Renadorn kurzerhand auf und geht rueber auf das Dach gegenueber. Wir beobachten nur, wie er sich zuerst mit dem einen unterhaelt, und sich dieser am Ende der Konversation selbst vom Dach stuerzt. Der zweite scheint das nicht zu bemerken, und reagiert genauso, nachdem Renadorn ihn bereits lange wieder allein gelassen hat und gerade die Strasse ueberquert. Sein Kommentar: Die waren von unserem Freund von heute morgen angeheuert worden uns zu ueberwachen. Mist. Nicht, dass es was bringt, aber wir checken trotzdem sofort aus und werden uns in dem Teil von heute abend einquartieren. |