Bei unserem Erscheinen ueberreicht er Razim ein paar Papiere: Einen
Stadtplan, auf dem eingezeichnet ist, wo sich das Gebaeude mit dem
Bild befindet, sowie einen anderen Zettel mit Angaben, wo sich das
Paeckchen, das wir ihm herbeibringen sollen, zu finden ist. Ferner
erzaehlt er, dass das Bild sich im 6. (obersten) Stockwerk des Hauses
befindet - eine Zeichnung vom Grundriss der Wohnung ist auch dabei -
und es drei Eingaenge gibt: Einmal die Haustuer am Pfoertner vorbei,
dann vom Dach und letztendlich besitzt das Haus auch noch eine
Feuerleiter. Sein Vater pflege es Mittwochs abends zum Kartenspielen
auszugehen, besaesse allerdings einen Wachhund, der uns wohl im Weg
sein wird.
Wir besorgen uns also unverzueglich eine Droschke, und ueberlegen, wie wir
vorgehen sollen. Die Idee dort ein Feuer zu legen und uns als Feuerwehrleute
einzuschleichen wird wieder verworfen, und auch die Ueberlegung, ob wir uns
gerade in eine wohlpraeperierte Falle von diesem mysterioesen alten Herren
begeben erscheint doch zu abwegig - dafuer laed man die Opfer unschuldig zum
Caffeetrinken ein, anstelle sie einen Diebstahl ausfuehren zu lassen. Renadorn ergreift seinerseits die Initiative und bewegt sich auf die Feuerleiter zu. Razim laesst sich vom Kutscher einen Schluck Schnaps geben, und wankt lallend auf den Hauseingang und somit zum Pfoertner hin. Kurz darauf winkt er uns rein und wir sehen, dass er jenem einen kraeftigen Schlag verpasst haben muss. Als er dann auch den Schluesselbund an sich nimmt hoeren wir einen lauten Schmerzesschrei von oben, von aussen - vom Dach? Ich raffe meinen Rock und renne die Treppen hoch: Renadorn schreit nicht ohne Grund. Zu spaet merke ich, dass man hier inzwischen Fahrstuehle kennt, und sehe Razim und Jasra an der Tuere lauschen, als ich oben ankomme. Ploetzlich ist es hinter der Tuere laut, als ob ein Kampf stattfindet, und Razim reisst die Tuere auf. Ein Kalb von Hund hat sich in Renadorns Arm verbissen und scheint ihm durchaus nach dem Leben zu trachten, aber Razim bietet mit seinem Schwert Beistand und das Viech gibt seinen Geist auf und Renadorn frei. Razim reinigt sein Schwert an einem Vorhang - verdammt noch mal, das waere doch nun wirklich der Moment ein Tor zu einem anderen Schatten zu oeffnen! Das Bild ist nicht schwer zu finden, sondern haengt im Wohnzimmer des Hauses. Ich spreche Razim darauf an, dass ich hier jetzt gerne verschwinden wuerde, und mit 'jetzt' auch wirklich JETZT meine, als die beschaedigte Haustuere wieder aufschwingt und unser Bekannter aus dem Restaurant, schwarzer Anzug und weisses Haar, Renadorn, der zur anderen Seite hin fluechtet, ein Bein stellt. Stille. Der Kadaver des Hundes versaut den Teppich und auch sonst sind die Waende und Gardinen blutverschmiert. Er wahrt die Form und fragt hoeflich, warum wir hier eingedrungen sind und ein solches Chaos veranstalten, was Razim kesserweise nicht auf sich sitzen lassen kann und ihn sofort seinerseits als Dieb jenes Bildes bezeichnet. Das Bild? Nun, er habe seine (sentimentalen) Gruende, warum er es hier habe, und die Frage, ob es denn seine Mutter sei, bleibt unverneint, womit fuer mich klar ist, dass er der einzige waschechte Onkel ist, den ich noch habe. Ob wir uns denn aber nicht erst einmal vorstellen wollen? Razim faengt an, leitet ueber zu Renadorn, der auch gleich um Erlaubnis fragt das Badezimmer aufsuchen zu duerfen. Ein spoettischer Blick auf seine Verletzungen paart die Zusage, und ein Blick auf den Hund entreisst ihm noch die Worte: 'Er ist tot, Jim - aeh - meine: auch egal'... Razim stellt nun mich vor, und das uebliche folgt: 'Kelana?! Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst noch sooo (Handgeste) klein und bist nicht in fremde Haeuser eingebrochen um Bilder zu stehlen!' Tapfer laechel ich zurueck und frage, ob wir uns nicht in Ruhe hinsetzen sollen, einen Schluck trinken und dabei die Situation besprechen sollten, aber da geht das Chaos weiter: Ich denke, Razim hat angefangen mit dem Schwert auf ihn loszugehen, und Renadorn hat die Gelegenheit ergriffen sich das Bild zu schnappen. Es findet ein laengerer Kampf statt, bei dem Razim nie wirklich eine Chance hat und sich permanent anhoeren muss, dass er wohl keine anstaendige Erziehung genossen habe, wie er es wage, sich derart aufzufuehren und keinerlei Respekt zu zeigen - was Razim immer wieder abblockt mit 'Respekt vor einem Dieb?!'. Als unser guter Onkel ihn kurzerhand spaeter im Schwitzkasten hat kuemmert er sich um Renadorn, der inzwischen das Fenster zerschlagen hat, und von dort aus die 4m entfernte Feuerleiter im Sprung erreicht hat, mit dem Bild. Corwin feuert ihm einige Feuerbaelle hinterher und springt dann auch aus dem Fenster. Razim, sichtlich erschuettert durch die Anschuldigungen, pfeift nach seinem Ross, und ich denke, Twister in der Naehe kann auch nicht schaden. Er holt mich und Jasra einige Zeit spaeter auf dem Dach ab, und da von den anderen keine Spur mehr zu sehen ist, versuchen wir Renadorn zu erreichen, und nicht nur deshalb, weil er das Bild hat. Aaaarrrrggh, das mit dem Schattenwandern hier ist nicht leichter geworden, und irgendwie kommen wir so gut wie gar nicht von der Stelle, aber es muss gehen! Langsam kommen wir voran - oder drehen wir uns nur im Kreis? Den Park kenne ich doch, und das Haus dahinter, und die beiden Maenner, die dort stehen, der Aeltere hat das Bild in der Hand. Also hat Corwin Renadorn aufgehalten und zurueckgebracht, und erhebt weiterhin Anspruch auf das Bild. Na wenigstens hat er Renadorn bisher verschont, und der ist auch sichtlich verwirrt, woran auch immer das liegen mag. Corwin erzaehlt gerade ueber seine Begegnungen mit Chaosianern, und wie er die in seiner Jugend einfach so im Vorbeigehen gemetzelt hat. Ich trete auf ihn zu und bin auf alle Anschuldigungen wie 'die Jugend von heute ist auch nichts mehr wert' gewappnet. Ob es ihm tatsaechlich nur um ein Abbild seiner Mutter gehe, frage ich ihn und halte ihm dabei die Kopie, die Jacob erstellt hat, hin. Denn wenn ja, so solle er doch mit diesem hier zufrieden sein. Natuerlich wird dabei erklaert, von wem diese Kopie erstellt wurde, und er scheint sich nicht ueber die Anwesenheit seines Sohnes Jacob, den er 'Yod' oder 'Joth' oder so nennt, bewusst zu sein. Langes Schweigen, dann: Ja, es gehe ihm tatsaechlich nur um ein Portrait, nicht um das, das einst in Amber hing, welches bei naeherem Betrachten trumpartige Elemente offenbart. Er gibt mir das Orginal, welches ich an Renadorn weiterreiche, damit er es verstaut. Im Moment koennte ich die ganze Welt umarmen und frage Onkelchen, ob wir uns morgen nicht in aller Ruhe und Freundschaft zusammensetzen wollen, weil ich ihn gerne naeher kennenlernen wuerde. Morgen um halb drei - bis dahin wolle er die Wohnung auf Vordermann bringen. Und wir sollen anklopfen *g* Wir beziehen ein sehr exklusives Hotel mit Pool, Sauna und Dampfbad, und machen einen auf faul und entspannt, zumindest Jasra und ich. Razim moechte Jacob das Paeckchen besorgen und Renadorn begleitet ihn. Als ich mit Jasra gerade im Dampfbad sitze, bekommt sie Kontakt mit Razim via Trump und zieht die beiden Maenner zu uns, wobei sie merklich verwundert darueber ist, dass Razim eine Karte von ihr besitzt. Renadorn ist bereits so gut wie gar nicht bekleidet und die beiden erzaehlen, dass Jakob sie eben seine Karten hat holen lassen, unter denen sich eben auch eine von Jasra befindet. Irgendwie haben die beiden lauter Trumpkarten um sich herum, betrachten die abgebildeten Personen, und ich frage Renadorn, ob ich auch ein Deck haben kann. Unwillig gesteht er mir dann ein, eine ziehen zu duerfen, was ausgerechnet Julian ist. Letztendlich gesteht er mir von Fiona auch eine zu, und mehr will ich auch gar nicht. Jasra wendet sich ein wenig ab und behaelt drei Karten aus Jacobs Deck: Ihre, die ihres Sohnes Luke und die ihres verstorbenen Mannes - wer das sei, verraet sie uns aber immer noch nicht. Nun, da hat sie wohl ihre Gruende... In der heiteren Stimmung kommt den Maennern die Idee, Jacob nur eine Karte zu geben, und zu sagen, dass war alles, was sie gefunden haben. Und diese Karte soll ausgerechnet die seines Vaters sein - superb! Ich versuche spaeter, alleine, mit Fiona Kontakt herzustellen, was sich aber als hoffnungslos erweist. Am naechsten Tag machen sich die Maenner auf Jacob aufzusuchen, und ich gehe mit Jasra zu Corwin. Alte Geschichten - ob Flora ihre Macht auf Random weiterhin ausnutze, wobei meines Wissens Flora gar nicht in Amber verweilt. Als Jasra sich vorstellt als die Herrscherin von dem Keep of the Four Worlds und Corwin damit nichts anfangen kann, verrate ich ihm gemeinerweise, dass er ihren verstorbenen Ehemann mit Sicherheit gekannt hat. Aber sie ist stur und gibt keine Hinweise ueber seine Identitaet. Warum die Trumpkommunikation hier so schwierig sei, frage ich, das Thema wechselnd, da es keinen Sinn macht, Jasra ihre Geheimnisse zu entlocken, und er meint, dass das wohl die Indifferenzen erschweren, die von seinem Pattern ausgehen. Sein Pattern! - Ja? Du meinst das kaputte Pattern? - Jaja, sein Pattern. Aber: kaputt? Ein Schatten huscht ueber sein Gesicht. 'Aber ich habe es doch gestern noch gesehen, und da war es heil'. Er weiss also auch nichts von dem, das wir gesehen haben. Komisch, dass er nicht danach fragt, sondern nur geduldig unsere Fragen beantwortet, wer denn alles in der Lage sei, ein Pattern zu errichten, wie man ein solches zerstoeren kann, usw. Wenigstens verstehe ich jetzt, warum das Schattenwandern hier so schwierig ist: wenn diese Welt der Schatten ist, in dem sich sein Pattern befindet, dann is dieser Ort vergleichbar mit Amber, also real, oder - haeaeae??? |