Wir finden uns in einem Minengang wieder, und Gerard sitzt sichtlich ausgepowert auf einem der Steinbloecke, von denen der Durchgang versperrt wird. Alle anderen sind schweigend dabei, weitere Steine wegzuraeumen, und so mache ich mich auch an die Arbeit. Gibt es dafuer nicht diese Nekroiden? Egal - die Hunde/Woelfe, die sich um uns tummeln, scheinen deutliches Intersse daran zu haben, hinter die Blockade zu gelangen, waehrend Gerard sich muede entschuldigt und zurueckzieht. Nach einer Weile ist der Durchgang so gross, dass die Woelfe und wir durchkommen, und es geht im Dauerlauf durch den endlos schwarzen Tunnelgang. Keine Abzweigungen, keine erwaehnenswerten geologischen Besonderheiten, nur die Gewissheit, dass wir Arcanos hinter uns gelassen haben. Nach einer Ewigkeit schimmert uns ein duennes, gelbes Licht entgegen, und einige Minuten spaeter scheinen wir am Ende unserer Reise, da der Tunnel in eine grosse Hoehle uebergeht, die keinen anderen Ausgang zu haben scheint. Dafuer erstreckt sich ein Lavasee ueber die Haelfte der Hoehle, und, in diesem See liegt/schwimmt eine unbekleidete Frau, die nur ein Amulett um den Hals hat. Sie ist bewusstlos, oder gar tot. Flammen zuenglen um ihr nach oben, aber sie selber, und auch ihr dunkelbraunes Haar brennt nicht. Die Frau hier rausholen, aber wie? Twister ist derzeit nicht erreichbar, also geht Renadorn ein Stueck abseits und ist einige Zeit spaeter eine Art Marmorbrocken... So steigt er langsam in den Lavasee hinein und wird von ihm gaenzlich aufgenommen. Gespannt starren wir alle auf die kochende Lava, aber es passiert nichts. Angespannt warten wir weiter, aber es passiert immer noch nichts. Nervoese Blick werden ausgetauscht, und als bereits 10 Minuten verstrichen sein muessen spricht Razim aus, was wir alle denken: Wenn Renadorn in 20 Minuten nicht wiederkommt, dann wird davon auszugehen sein muessen, dass er die Konfrontation mit dieser Substanz nicht ueberlebt hat. Also warten wir weiter. Die Woelfe haben sich alle brav am Rande des Lavasees aufgereiht und gucken ebenfalls gebannt auf diese Frau. Und - Hilfe, bin ich erschrocken! - bewegt sich die Frau ploetzlich! Aber sie schlaegt nicht die Augen auf, und Sekunden spaeter ist es offensichtlich, dass sie von unten von Renadorn getragen wird, und langsam erhebt er sich auf einer Art Treppe in den See hinein, die Frau auf der Schulter. Waehrend Renadorn sich wieder zurueckzieht, erwacht die Frau, die offensichtlich einem straken Schock unterliegt, und nicht wirklich zusammenhaengend sprechen kann. Wir packen sie in Maentel und Tuecher, um ihren Schuettelfrost ein wenig zu unterbinden, und befragen sie. Ihr Name sei Mirell oder so, und sie beklagt sich ueber die Schmerzen, die sie in der Lava ereilten - hatte sie gehofft, das Amulett schuetze sie auch davor? Na jedenfalls ist ihre Geschichte die, dass sie Amber retten muss (mal wieder...), und um dies zu bewerkstelligen, wollte sie das Pattern (Pattern?!) hier (HIER?!) durchlaufen, um dann der Gefahr, die sich anders nicht erreichen lasse, entgegenzutreten. Ich frag nochmal: Pattern? Und jetzt nickt Renadorn: Am Grunde dieses Sees sei ein Pattern, und deswegen hat er auch so lange Zeit gebraucht, da er natuerlich keinen falschen Schritt beim Umrunden machen wollte... - aha! Die Frau erzaehlt noch etwas von einem Ring, der mit dem Feind von Amber zusammenhaenge, und beantwortet Razims Frage nach ihren Eltern mit Oberon. Die Hunde weichen nicht von ihrer Seite, und ich draenge darauf, sie zu fesseln, da sie ja offensichtlich die Ursache fuer die Seuche in Amber ist. Oder wenn nicht, doch sicherlich noch einige interessante Informationen bieten kann, wenn sie wieder in einem ernstzunehmenden Zustand sein sollte. Aber die anderen gucken mich deswegen nur an, als ob ich von Sinnen waere... Ploetzlich tut sich wieder was in der Lava: ein langer, spitzer Gegenstand taucht zuerst aus der Oberflaeche auf, und ihm folgt ein eleganter Pferdekopf... ...das Einhorn! Wahrhaftig, und wunderschoen schwebt es nun ueber der Lava und scheint uns anzuschauen. Die Maenner haben sich bereits zu Boden geworfen - ein Zeichen, dass sie auch etwas sehen, und mir draengt sich ploetzlich das Wissen auf, dass das hier ein verbotener Ort sei, und wir deshalb gehen muessen. Im gleichen Augenblick finden wir uns unter blauen Himmel und gruenen Baeumen wieder, zumindest alle bis auf diese seltsame Frau. Razim weist Lord Veldane an ein Einhornschrein zu errichten, und wir reiten stattdessen durch Forest Arden zu Castle Amber. In Amber feiert man schon wieder ein Einhornfest, da heute Nacht eine Menge Leute eine Einhornvision hatten, und auch die Seuche seitdem verschwunden ist, bzw. die, die davon betroffen waren, geheilt zu sein scheinen. Ich reite mit Renadorn weiter zum Grove of the Unicorn, wo uns so langsam meine ganzen Onkel und Tanten entgegenkommen und unsere Rueckkehr zur Kenntnis nehmen. Gerard trumpt mich an, um mir zu sagen, dass der Minenweg nicht mehr durch die Schatten fuehre, aber ich bin nicht ueberrascht, da das Einhorn seine Absichten ja mitgeteilt hat. Schon steht auch Random neben uns, und fragt, wie es uns bei unseren Erkundungen ergangen sei, so dass ich anfange, die letzten Tage kurz und knapp zusammenzufassen. Den Part mit Gerard uebernimmt Renadorn, da Random sich zu wundern scheint, was sein Bruder wohl dort zu suchen hatte. Er scheint nicht sonderlich zufrieden, aber wir haben ja auch nicht wirklich etwas herausgefunden. Als ich den Namen der Lavalady nenne, wird er ploetzlich noch knapper und laesst uns mehr oder weniger hier stehen, um Julian und Caine wegzuschicken und dann auch noch mit anderen Geschwistern zu reden. Ich kehre erst einmal nach Rebma zurueck, stelle erleichtert fest, dass es Marla gut geht, und beschliesse, sie so bald wie moeglich nach Certex zu bringen, da die Gegend hier in letzter Zeit zu sehr im Rampenlicht einiger negativen Einfluesse stand. Beim Abendmahl sehe ich Razim, der an der Seite von Llewella speist, und sich angeregt mit ihr wie auch Moire unterhaelt. Nach dem Nachtisch gehe ich zu ihm hinueber und nehme ihn ein wenig zur Seite um nocheinmal kurz die Lage auszutauschen. Er behauptet, dass diese Mirell eine Schwester von Random sei, nennt aber keine Quellen fuer diese Aussage. Dann geraten wir fast in einen Streit, da er mir vorwirft, dass ich dadurch, dass ich Random alles erzaehlt habe, sein Leben aufs Spiel setze. Dieser Vorwurf scheint mir ein bisschen sehr paranoid zu sein, von der Folgerung, dass seine Loyalitaet dem Koenig von Amber dadurch mehr als zweifelhaft erscheint, mal abgesehen. Ich versuche ihn wieder auf den Boden der Tatsachen herunter zu holen, und verrate ihm die Lektion, die mir in der letzten Zeit gelehrt wurde: Was kuemmern sich die Alten schon um uns, um die, die nicht mehr direkt von Oberon abstammen? Man nimmt uns weder ernst, noch werden wir als wuerdige Gegner angesehen. Das hat seine ganz eingenen Vor- wie Nachteile. Aber Razim bleibt sturr. Wenn er unbedingt sich in Lebensgefahr sehen will, nun, ich werde ihn nicht hindern. Er soll aber nur nicht enttaeuscht sein, wenn es keinem der Aufwand wert ist, ihm tatsaechlich nachzustellen. Trotz der anhaltenden Berichte ueber Shadowstorms in der Naehe des Golden Circles bereite ich an diesem Abend noch alles fuer die Reise vor, und reite am naechsten Morgen aus Rebma hinaus. Zuerst will ich noch nach dem Schrein schauen, der Dank Lord Veldane gestern errichtet wurde, und dann geht es mit Marla im gestreckten Gallopp aus Amber heraus. In Kashfa kommt mir ein Reiter entgegen, der beim Naeherkommen langsamer wird und mir zuwinkt, so dass ich auch anhalte und ueberrascht Merlin vor mir habe. Verwirrt versuche ich in zwei Saetzen zusammenzufassen, dass sein Auftauchen mir gerade eine lange Reise erspart, und druecke ihm dabei Marla in die Hand, was ihm nur einen weiteren fragenden Blick entlockt. Also stelle ich ihm seine Tochter vor. Die Mutter vermag ich ihm aber nicht zu nennen/beschreiben... In einer Kneipe gemuetlich gemacht kann man dann auch etwas plaudern. Wie es ihm geht? Jetzt wieder gut, auch wenn das Pattern seines Vaters Vergangenheit ist. Das Thema nicht so schnell fallenlassend erfahre ich, dass er Random dafuer die Schuld gibt. Jetzt ist er auf dem Weg Luke zu besuchen, und ich werde zur Informantin: Luke wird derzeit als Verraeter von Amber gesucht und verschwunden. Coral regiert das Land seit einiger Zeit, und auch Benedicts Tod sollte nicht unerwaehnt bleiben. Schliesslich bittet er mich, ihn nach Castle Kashfa zu begleiten und ich nehme gerne an. Coral scheint ueber den neuen Stand ihres Mannes diplomatisch hinweggekommen zu sein, und nach ein paar Stunden verabschiede ich mich um wieder nach Amber zurueck zu reiten. Merlins Rueckkehr hat mich innerlich doch sehr befluegelt, und der Verlust von Marla gilt ersetzt zu werden. |